Faradays Kerze

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Faradays Kerze[Bearbeiten]

Russflöckchen schweben durch das diesig-neblige London, als im Jahr 1826 die Kinder in Scharen zur Royal Institution strömen, um Michael Faradays Weihnachtsvorlesungen für die Jugend zu hören, dadurch das „Thor zum Eingang in das Studium der Natur“ durchschreiten und aus erster Hand einen Einblick in die „Naturgeschichte einer Kerze“ gewinnen. Knapp zweihundert Jahre später folgen wir den Spuren Faradays: „Was brennt denn eigentlich, wenn eine Kerze brennt – der Docht oder das Wachs?“ Kerze– Weiter: „Wie kann das sein, schwarzer Russ aus einer weissen Kerze?“ – Schliesslich: „Bleibt denn gar nichts mehr übrig von der Kerze, wenn sie verbrennt?“ Faraday führt den Flammensprung vor, bald können ihn alle und fragen weiter, entwerfen Experimente zur Lösung ihrer Fragen: Flammen können über einem Drahtgitter tanzen und zeigen, dass tatsächlich weisser Wachsdampf der Brennstoff ist, den wir im Inneren der Flamme finden, dort, wo es fast dunkel ist, Tochterflämmchen werden erzeugt, Wachsdampf abgeleitet und die Aggregatzustände gefunden... – Ganz am Ende, wenn wir weite Gebiete der Physik, Chemie und Ökologie durchschritten haben, stellen wir mit der Kerze und ihren „Mitspielern“ (den Ausgangsstoffen und den Endprodukten) den selbst gefundenen Kohlenstoffkreislauf zusammen. Wagenschein fordert: „Faradays Kerze sollte jeder Lehrer kennen.“ – Schon längst ist seine Kerze zum Lehrstück-Klassiker geworden, mehr als fünfzig Mal durch den Unterricht gegangen, von der ersten Klasse bis zur neunten quer durch alle Jahrgangsstufen.

https://www.lehrkunst.ch/faradays-kerze-2/

Die Doktorarbeit von Susanne Wildhirt ist in der Bib unter "Lehrstückunterricht gestalten Linnés Wiesenblumen – Aesops Fabeln – Faradays Kerze"